Levin Peter

Masha hat einen Selbstmordversuch überlebt – Misha arbeitet in der Leichenhalle. Wäre ihr Suizid geglückt, hätte er ihren Körper für die Obduktion geöffnet. Doch das Leben hält eine andere Wendung für sie bereit – und dies ist die Geschichte ihres gemeinsamen Sommers.

Drei Straßenhunde, vier Obdachlose und eine Limousine ohne Reifen – inmitten einer verwilderten Industrielandschaft, unweit der Moskauer Innenstadt. Ein ​„Rudel aus Streunern“- Hunden wie Menschen, die von Verwertbarem und Zurückgelassenem in einem scheinbaren Idyll leben. Doch unaufhaltsam wächst im Hintergrund eine Baustelle, die den ​„vergessenen Garten“der Gruppe schon bald zu verschlingen droht. Doch während die Menschen zunehmend in Streitereien um die Rangordnung versinken, scheinen einzig die Hunde zu spüren, dass ihr Zusammenleben bedroht ist. ​„Dreaming Dogs and Barking Men“ist eine ungewöhnliche Tier-Mensch-Geschichte an einem verwunschenen Ort –und erzählt davon, was es bedeutet, wenn die Grenzen von ​„Herr und Hund“beginnen zu verschwimmen.

Die streunende Hündin Laika wurde als erstes Lebewesen ins All geschickt – und damit in den sicheren Tod. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Laikas Spuren folgend und aus Perspektive der Hunde gedreht, begleitet SPACE DOGS die Abenteuer ihrer Nachfahren: zweier Straßenhunde im heutigen Moskau. Deren Geschichte handelt von inniger Gefolgschaft, unerbittlicher Brutalität und schließlich von ihrem Blick auf uns Menschen. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt formt sich eine magische Erzählung über die Moskauer Straßenhunde – vom Aufstieg in den Weltraum bis zum Leben am Erdboden.

«Die Erde ist ein Gedächtnis,» heißt es in diesem Film einmal. Sie nimmt die Toten in sich auf, und mit ihnen deren Erinnerungen. Nach diesen zu graben, kann ein Leben freisetzen. Nicht als Dokument, sondern als lebendiges Werden, als Nährboden des Fühlens und Denkens. In langen, oft intensiven Gesprächen mit seinem Großvater und einer Reise in die Ukraine, in der dieser als Wehrmachtssoldat stationiert war, widmet sich Regisseur Levin Peter dem Ausheben und Nachspüren jener Erzählungen, die sich im hohen Alter zunehmend zur Heimsuchung wandeln. Die Bilder von damals sind belichtete Schemen an den Orten von heute. Es folgt ein Versuch des Freilegens, des Vergegenwärtigens und Aushaltens biographischer Anomalien. Am Ende dieses Prozesses werden beide einen veränderten Blick auf die Schliffe und Sprünge eines Mensch-Seins haben. Ein Film über die Suche nach dem Schlüssel zu jenen Schatten, die Erinnerung heißen.